Warum Omega-3-Fettsäuren nicht nur in der Schwangerschaft wichtig sind

Omega-3-Fettsäuren sind für jeden von uns ein Begriff. Man hört immer wieder davon, wie wichtig sie für die Entwicklung eines Fötus im Mutterleib oder aber allgemein für das menschliche Gehirn und die Augen sind. Was aber selten erwähnt wird, ist, dass sie auch eine entscheidende Rolle im Zellstoffwechsel haben, von der die Effektivität der Nährstoffaufnahme und die Abwehr von Giftstoffen abhängt. Da auch ich diese Funktion erst vor Kurzem gänzlich begriffen habe, ist es mir ein Anliegen, mein neu erworbenes Wissen weiterzugeben, damit auch andere Menschen eine Chance darin sehen, auf ihre Fettsäurenbalance zu achten. Denn: Macht man sich diese Schlüsselrolle von Omega-3-Fettsäuren bewusst, wird einem schnell klar, dass man mit einem ausgeglichenen Fettsäurenhaushalt einen wichtigen Grundstein für seine Gesundheit legen kann.

Wie genau sieht diese Schlüsselrolle der Omega-3-Fettsäuren aus?

Die wohl wichtigste Funktion der Omega-3-Fettsäuren ist ihre Beteiligung am Aufbau einer gesunden Zellmembran. Wir Menschen sind, vereinfacht gesagt, eine große Anhäufung von Zellen – 40 Billionen an der Zahl. Ob Hautzellen, Fettzellen, Keimzellen, Muskelzellen, Knochenzellen, Nervenzellen, jede dieser Zellen ist auf ihre gut funktionierende, halbdurchlässige Zellmembran angewiesen, um Nährstoffe einzuschleusen und Giftstoffe abzuwehren. Hierfür muss die Zellmembran jedoch elastisch genug sein, um gewünschte Stoffe, wie Mineralien und Nährstoffe gezielt hineinzulassen. Weiterhin darf sie jedoch nicht zu durchlässig sein, da sonst zu viele Giftstoffe ins Innere gelangen würden. Essen wir zu viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3, wird die Membran zu durchlässig. Durch die starke Verarbeitung der heutigen Lebensmittel und das Ernähren der Masttiere mit unnatürlichen Futtermitteln, ist jedoch das Gegenteil der Fall. Viele Menschen haben einen sehr unausgeglichenen Fettsäurenhaushalt und einen starken Überschuss an gesättigten Fettsäuren, Transfetten sowie Omega-6-Fettsäuren. Was passiert, wenn wir zu viele dieser Fettsäuren zu uns nehmen? Unser Körper baut diese Fettsäuren in die Zellmembran ein. Dadurch wird sie steif und ist nicht mehr in der Lage, Nährstoffe, Mineralien und Co. hineinzutransportieren, also all das, was dringend im Inneren der Zelle für die Produktion von Energie gebraucht wird.

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Omega-3-Fettsäuren hingegen, die eigentlich wichtige Bestandteile der sogenannten Phospholipid-Doppelschicht der Zellmembran sind, werden nicht ausreichend durch die Nahrung aufgenommen. Die Phospholipid-Doppelschicht schützt das Zellinnere und hält die Signalwege der Zelle am Laufen.

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Damit diese Phospholipid-Doppelschicht optimal funktioniert und wir genug Energie produzieren können, brauchen wir ein Verhältnis der Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 von ungefähr 1:3. Dies kann durch eine Ernährungsumstellung und/oder Supplementierung eines hochwertigen Omega-3-Öls erreicht werden. Ich empfehle jedoch, nicht ins Blaue hinein zu supplementieren, sondern im ersten Schritt eine Fettsäurenanalyse durchzuführen, um zu überprüfen, welche Fettsäuren der Körper eigentlich benötigt und welche im Übermaß vorhanden sind. Hieraus lassen sich wertvolle individuelle Ernährungsempfehlungen und eine Dosierungsempfehlung für ein Omega-3-Öl ableiten. Zudem gibt die Analyse des Fettsäurenhaushalts einen Einblick in die Elastizität der Zellmembranen, die ebenso wertvoll ist. Denn: Sind die Zellmembranen zu steif, können die vom Darm aufgenommenen Vitamine und Mineralien nur zu einem Bruchteil in den Körperzellen ankommen. Teuer gekaufte Lebensmittel oder gar Nahrungsergänzungsmittel werden so unter Umständen gar nicht richtig vom Körper verwertet.

Quellen:

Hussein, J. S. (2013). Cell membrane fatty acids and health. Int J Pharm Pharm Sci5(3), 38-46.

Valentine, R. C., & Valentine, D. L. (2004). Omega-3 fatty acids in cellular membranes: a unified concept. Progress in lipid research43(5), 383-402.

  1. Quelle Grafik: www.norsan.de/wissen/infografiken/fischoel-infografik/ ↩︎
  2. Quelle Grafik: selbstgezeichnet ↩︎

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