In der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf auf etwa 30 mg oder gar mehr an. Das liegt unter anderem daran, dass der Körper einer Schwangeren vermehrt Blut bilden muss, um den Fötus zu versorgen. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche steigt die Blutmenge schließlich auf zusätzliche 1,5-2 Liter an. Ein Eisenmangel, auch Anämie genannt, ist folglich nicht selten, weshalb eine eisenreiche Kost empfohlen wird. Auch in der Stillzeit liegt der Bedarf noch bei etwa 20 mg täglich. Doch welche Lebensmittel enthalten überhaupt Eisen? In aller Munde ist oft der Spinat. Tatsächlich gibt es jedoch Gemüse und sogenanntes (Pseudo-)Getreide, das uns noch mehr Eisen zu bieten hat als der Spinat. Hier findet ihr eine kleine Auswahl im Vergleich:
Lebensmittel | Eisengehalt pro 100g |
Amaranth | 9,0 |
Hirse, geschält | 6,9 |
Quinoa | 8,0 |
Haferkleieflocken | 4,4 |
Aprikosen, getrocknet | 4,4 |
Linsen | 8,0 |
Mungobohnen | 6,8 |
Pfifferlinge, getrocknet | 17,2 |
Spinat | 3,4 |
Tomaten, getrocknet | 9,0 |
Brennnessel | 4,0 |
Ist der Hämoglobinwert bereits vor der Schwangerschaft zu niedrig und/oder der Eisenspeicher (Ferritin) entleert, können Symptome wie Müdigkeit und fehlende Energie besonders stark ausfallen. Standardmäßig wird beim Frauenarzt nur der Hämoglobinwert überprüft. Sollten trotz eines ausreichend hohen Werts (12-16 g/dl) Symptome eines Eisenmangels vorhanden sein, lohnt es sich, darauf zu bestehen, auch den Ferritinwert (Eisenspeicher) überprüfen zu lassen. Je nach Ernährungsform der Betreffenden kann eine Supplementierung empfehlenswert sein. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass Eisen als Einzelpräparat nicht gut vom Körper verarbeitet werden kann und häufig zu Verdauungsproblemen führt. Es ist sinnvoll Synergieeffekte auszunutzen. Zuallererst ist natürlich die Kombination mit Vitamin C vorteilhaft, das die Eisenaufnahme fördert. Aber auch eine Kombination mit Vitamin B12 und Folsäure ist sinnvoll, da beides, wie Eisen, ebenfalls zur Blutbildung benötigt wird. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass Folsäure bereits in einer bioaktiven, also methylierten Form, vorliegt (beispielsweise Calcium-L-Methylfolat), sodass der Körper keine unnötigen Ressourcen aufwenden muss, um sie zu verstoffwechseln.
Quellen:
Gätje R. et al (2015). Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe (2. Auflage). Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG.
Heseker, H., & Heseker, B. (2023). Die Nährwerttabelle (8. Auflage). Neustadt an der Weinstraße, Germany: Umschau.
Uhl, B. (2006). Gynäkologie und Geburtshilfe compact (3. Auflage). Stuttgart: Thieme Verlag KG.
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